Vinyl auf der Treppe verlegen: DIY-Anleitung mit Expertentipps
Inhaltsverzeichnis
Warum Vinylboden auf der Treppe der ideale Belag ist
Ob in einem Haus oder in einer Maisonette-Wohnung – die Treppe sollte den sicheren Übergang in das nächste Stockwerk ermöglichen. In diesem speziellen Einsatzbereich ist es jedoch auch wichtig, dass der gewählte Belag pflegeleicht, widerstandsfähig und optisch ansprechend ist.
Wenn Sie Ihre Treppe neu verkleiden möchten, können Sie aus verschiedenen Bodenbelag-Arten wählen. Dabei tut sich Vinyl mit seinen zahlreichen Vorteilen besonders hervor:
- ▶ aus robustem Polyvinylchlorid (PVC) gefertigt
- ▶ langlebig und strapazierfähig
- ▶ hemmt die Rutschgefahr
- ▶ leicht zu reinigen
- ▶ feuchtigkeitsbeständig
- ▶ in verschiedenen Designs erhältlich
- ▶ an Wendeltreppen und Sonderformen anpassbar
- ▶ lässt sich auf den restlichen Wohnbereich abstimmen
Vinyl für die Treppe ist ideal, wenn Sie sich einen ebenso funktionellen wie ästhetischen Belag wünschen. Lediglich den Anspruch an Natürlichkeit kann der vollständig aus Kunststoff gefertigte Boden nicht erfüllen.
Wichtig: Die allgemeinen Vorteile von Vinylboden entfalten sich nur, wenn der Belag richtig verlegt wird. Im Folgenden erfahren Sie, welches Vinyl für die Treppe geeignet ist und was Sie bei der Installation beachten sollten.
Welcher Vinylboden eignet sich für die Treppe?
Es gibt verschiedene Arten von Vinyl, die sich vor allem in Bezug auf die Verlegemöglichkeit unterscheiden. Ihre Wahl zwischen Klickvinyl oder Klebevinyl sollten Sie stets mit Blick auf den geplanten Einsatzbereich treffen. Als Bodenbelag für die Treppe ist massives Klebevinyl am besten geeignet. Wie der Name verrät, wird es fest auf den Stufen verklebt. Dies bietet Ihnen den nötigen Halt, um die Treppe sicher zu überqueren.
Klebevinyl wird entweder mit separat erhältlichem Kleber installiert (wie alle Modelle in unserem Sortiment) oder besitzt eine haftende Rückseite. Letzteres ist auch als selbstklebendes Vinyl bekannt. Als Treppenbelag ist es eher ungeeignet. Schließlich hängt die Haltbarkeit hier stark von der Qualität des Klebemittels ab, mit dem der Hersteller die Planken werkseitig versehen hat. Wenn Ihr Vinylboden auf der Treppe möglichst lange halten soll, kommt daher nur Klebevinyl zur Verlegung mit separatem Spezialkleber infrage.
Treppe mit Vinyl bekleben – Selbstverlegung vs. professionelle Verlegung
Anders als die Verlegung von Klickvinyl ist die Installation von Klebevinyl anspruchsvoll und zeitintensiv. Wir raten Ihnen grundsätzlich, diese Arbeit einem Fachbetrieb zu überlassen.
Vinyl auf der Treppe verlegen – mit Fachbetrieb
Einen Profi zu engagieren, verursacht Zusatzkosten für das Material (z. B. Kleber und ggfls. Sockel- und Kantenleisten), die Untergrundvorbereitung sowie für die Verlegung des neuen Bodens. Je nach Dienstleister und Region müssen Sie circa 50 bis 70 Euro pro Treppenstufe einkalkulieren. Diese Kosten kommen also zum Kaufpreis für das Klebevinyl hinzu. Dafür beschert Ihnen der Fachmann ein makelloses, maximal haltbares und professionelles Ergebnis.
Vinyl auf der Treppe verlegen – in Eigenregie
Es scheint verlockend, die Zusatzkosten für die professionelle Verlegung zu sparen und den neuen Treppenbelag selbst zu installieren. Für die DIY-Verlegung müssen Sie ein hohes Maß an handwerklichem Know-how mitbringen. Sie benötigen das richtige Werkzeug, ausreichend Zeit und Geschick. Darüber hinaus ist absolute Präzision erforderlich, da sich Verlegefehler bei einem vollflächig verklebtem Vinylboden auf der Treppe nur schwer beheben lassen.
Vinyl auf der Treppe verlegen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Falls Sie das Klebevinyl selbst verlegen möchten, dient Ihnen der folgende Guide als Orientierungshilfe. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für dieses DIY-Projekt, denn in der Eile sind Fehler und Unachtsamkeiten vorprogrammiert. In einem ersten Schritt sollten Sie alle nötigen Utensilien bereitstellen.
Diese Materialien und Werkzeuge benötigen Sie
- ▶ Klebevinyl
- ▶ Bodenklebemittel
- ▶ Zahnspachtel
- ▶ Bleistift und Papier
- ▶ Stahlschiene
- ▶ Cuttermesser
- ▶ Handschleifmaschine für Holz
- ▶ ggfls. Reparaturspachtelmasse für Holz
- ▶ Andrückrolle
- ▶ Winkelprofile
- ▶ Metallsäge
- ▶ Schleifpapier oder Metallfeile
- ▶ Akkuschrauber und Schrauben
- ▶ Kartuschenpresse
- ▶ Fugenmittel und Fugenglätter
Schritt 1: Untergrund für die Verlegung vorbereiten
Um Ihre Treppe mit Vinyl bekleben zu können, müssen Sie zunächst den Zustand der Stufen prüfen. In den meisten Häusern und Wohnungen bestehen diese aus Holz. Eventuell vorhandene Nägel sollten Sie im Rahmen der Untergrundvorbereitung für die Vinylverlegung entfernen. Schleifen Sie die Oberfläche anschließend mit einer Handschleifmaschine ab, um sie von Splittern, Unebenheiten und Kleberesten zu befreien.
Schritt 2: Eventuelle Schäden in den Stufen ausbessern
Sollten Sie während der Untergrundvorbereitung Löcher oder Risse in den Stufen entdecken, müssen Sie diese Stellen mit Reparaturmasse ausbessern. Tragen Sie die Holzspachtelmasse schichtweise auf, falls die Schäden tief sitzen.
Lassen Sie die Masse trocknen und schleifen Sie die Fläche im Anschluss erneut ab. Für die Verklebung des Vinyls auf der Treppe sollten alle Stufen trittfest, sauber, ebenmäßig und trocken sein.
Schritt 3: Schablonen für den Zuschnitt anfertigen
Nehmen Sie Papier zur Hand und legen Sie es auf die erste Treppenstufe. Knicken Sie es an den Enden ab und zeichnen Sie die Stellen mit einem weichen Bleistift nach. Nun schneiden Sie das Papier entsprechend zu, um es als Schablone verwenden zu können. Falls alle Stufen genau dieselben Maße besitzen, reicht eine Schablone aus. Ist dies nicht der Fall, erstellen Sie auf dieselbe Weise je eine Schablone pro Stufe.
Tipp: Nummerieren Sie die Schablonen, falls Sie mehrere anfertigen müssen. So wissen Sie beim Zuschnitt der Vinylplanken genau, zu welcher Stufe das Stück gehört.
Schritt 4: Vinylplanken mit der Schablone zuschneiden
Legen Sie die Vinylplanke auf den Boden und platzieren Sie die zuvor angefertigte Papierschablone darauf. Nutzen Sie die Stahlschiene, um die Schablone während des Zuschnitts in Position zu halten. Mit einem Cuttermesser fahren Sie nun über das Vinylstück, entsprechend der Vorlage. Dabei sollten Sie die Planke nur anritzen und nicht komplett durchschneiden.
Tipp: Bei breiten Stufen benötigen Sie möglicherweise mehr als ein Vinylstück pro Schablone. Legen Sie die Planken in diesem Fall zusammen und ritzen Sie beide gleichzeitig mit dem Cuttermesser ein.
Schritt 5: Vinyl an den eingeritzten Stellen abknicken
Einer der wichtigsten Vorteile von Klebevinyl ist die geringe Aufbauhöhe. Sie benötigen somit keine Vinylschneidemaschine, um die Planken mühelos in die gewünschte Form zu bringen. Nehmen Sie die mit dem Cuttermesser bearbeiteten Stücke zur Hand und knicken Sie sie einfach an den angeritzten Stellen ab. Abknicken statt Durchschneiden erzeugt eine deutlich glattere Kante.
Tipp: Denken Sie daran, die Nummerierung von der Schablone auf die Rückseite des jeweiligen Vinylstücks zu übertragen. So kommen Sie bei der Verlegung nicht durcheinander.
Schritt 6: Kleber auf die Stufe auftragen
Verwenden Sie zur Verlegung von Vinyl auf der Treppe nur Kleber, der explizit für diesen Bodenbelag und Untergrund freigegeben ist. Entscheidend ist, dass Sie die Herstellerhinweise genau beachten – vor allem in Bezug auf die Ablüftzeit des Klebers. Tragen Sie den Kleber bis zur Vorderkante auf die Stufe auf, bevor Sie ihn mit dem Zahnspachtel glattziehen.
Tipp: Lassen Sie jede zweite Stufe frei, falls Sie die Treppe während der Verlegung weiterhin benutzen möchten. So müssen Sie nicht auf die bereits beklebten Stufen treten, bevor der Kleber vollständig getrocknet ist.
Schritt 7: Vinyl auf die Treppe kleben
Sobald die vom Hersteller vorgegebene Ablüftzeit des Klebers vorbei ist, können Sie mit der eigentlichen Verlegung beginnen. Nehmen Sie das Vinylstück für die jeweilige Stufe zur Hand (Nummerierung beachten), legen Sie es auf den klebenden Untergrund und drücken Sie es an. Fahren Sie einmal direkt im Anschluss und ein weiteres Mal nach circa 30 Minuten mit einer Andrückrolle über das Stück.
Tipp: Falls Sie mehrere Vinylplanken pro Stufe benötigen, platzieren Sie zuerst das hintere Teilstück. Anschließend legen Sie das zweite Teil auf die Klebefläche und schieben es an das zuvor ausgelegte Stück, sodass keine Lücke zurückbleibt.
Schritt 8: Winkelprofile zuschneiden und verschrauben
Winkelprofile aus Metall schützen den Vinylboden auf der Treppe und erhöhen die Sicherheit beim Überqueren der Stufen. Kürzen Sie sie mit einer Metallsäge auf die nötige Länge und bearbeiten Sie die Schnittkante mit Schleifpapier oder einer Metallfeile, um Grate zu entfernen. Mit dem Akkuschrauber und passenden Schrauben fixieren Sie die Winkelprofile nun an den Vorderkanten der Stufen.
Tipp: Führen Sie diesen Arbeitsschritt erst durch, wenn die Trockenzeit des Klebers vorüber ist. So verziehen sich die verlegten Vinylstücke nicht, während Sie die Winkelprofile festschrauben.
Schritt 9: Übergang zwischen Tritt- und Setzstufe verfugen
Nehmen Sie Fugenmittel zur Hand und geben Sie es in eine Kartuschenpresse, um es leicht auftragen zu können. Fahren Sie nun mit stetigem Druck am Übergang zwischen der Trittstufe und der Setzstufe entlang. Die Setzstufe ist der vertikal ausgerichtete Bereich zwischen den einzelnen Treppenstufen. Verwenden Sie anschließend einen Fugenglätter, um einen perfekten Abschluss zu erzeugen.
Tipp: Dieser abschließende Schritt stellt eine möglichst lange Haltbarkeit von Vinyl als Treppenbelag sicher. Durch gründlich verfugte Übergänge kann weder Feuchtigkeit noch Schmutz während der Treppenreinigung unter den Belag gelangen.
Schritt 10: Abschlussarbeiten erledigen und neue Treppe reinigen
Falls Sie vor der Erneuerung Ihrer Treppe das Geländer oder andere Bauteile entfernt hatten, können Sie diese nun wieder anbringen. Führen Sie zum Schluss eine Trocken- und Nassreinigung durch. Dies ist bei pflegeleichtem Vinyl als Treppenboden unkompliziert. Wie Sie einen Vinylboden richtig reinigen und pflegen, erfahren Sie in unserem umfangreichen Ratgeber.
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