Parkett abschleifen leicht gemacht

so klappt’s Schritt für Schritt

Inhaltsverzeichnis

Mit Parkett entscheiden Sie sich für einen äußerst langlebigen Holzboden, der Ihnen über viele Jahre hinweg als natürlicher, komfortabler und optisch ansprechender Belag dient. Entstehen im Laufe der Nutzungszeit Kratzer oder andere Gebrauchsspuren, können Sie diese durch eine Schleifbehandlung entfernen. Was Sie dabei beachten sollten und wie Sie Parkett abschleifen können, erfahren Sie hier.

Wann und warum sollte man Parkett abschleifen?

Ein entscheidender Vorteil von Holzböden wie Parkett ist ihre überragende Haltbarkeit, die auf der robusten Struktur des Naturmaterials basiert. Doch selbst dieser langlebige Belag ist nicht unzerstörbar. Und so kann der Boden im Laufe der Zeit stumpf erscheinen. Auch sichtbare Kratzer, Verfärbungen und andere optische Makel sind je nach Belastungsgrad des Parkettbodens entlang der Nutzungsdauer zu erkennen.

In diesen Fällen können Sie den Holzbelag schleifen und anschließend neu imprägnieren beziehungsweise versiegeln. Auf diese Weise können Sie die ursprüngliche Schönheit des Parketts wiederherstellen und die oberste Schutzschicht erneuern.

Wie häufig eine Schleifbehandlung nötig ist, richtet sich nach der Nutzungsintensität. Bei Parkett und Holzfußböden im Wohnzimmer, Schlafzimmer und anderen normal genutzten Wohnbereichen ist alle 10 bis 15 Jahre ein guter Richtwert. In gewerblichen Einsatzbereichen entsprechend häufiger, da der Boden hier einem höheren Beanspruchungsgrad ausgesetzt ist als in privaten Wohnungen oder Häusern.

Hinweis: Dieser Beitrag bezieht sich auf das großflächige Abschleifen von Parkett, um es grundlegend aufzufrischen und es erneut zu versiegeln beziehungsweise zu imprägnieren. Partielle Ausbesserungen (nur bei geöltem Parkettboden möglich) zur Ausbesserung von kleineren Nutzungsspuren können Sie nach Bedarf auch häufiger durchführen.

Parkett selbst schleifen oder Profi engagieren: Was ist sinnvoller?

 
VORTEILE
NACHTEILE
  • Selbst ab­schleifen
  • jeder­zeit durch­führ­bar, nicht auf Termin­vergabe ange­wiesen
  • spart Zeit in der Vor­bereitungs­phase, denn der Anbieter­vergleich entfällt
  • kostengünstiger, da keine Arbeits­kosten für den Profi anfallen
  • lediglich Material­kosten/­Leihgebühr für Schleif­maschinen einzukalkulieren
  • anspruchs­volle und aufwän­dige Arbeit mit hohem Fehler­potenzial
  • erfordert ein hohes Maß an handwerklichem Geschick
  • eigentlicher Schleif­vorgang nimmt oft mehr Zeit in Anspruch als ein Profi bräuchte
  • meist nur begrenzte Aus­wahl an Schleif­maschinen beim Miet­service vorhanden (z. B. Baumarkt)
  • Abschleifen durch Profi
  • schnelles, präzises und fach­gerechtes Ergebnis garantiert
  • beugt teuren Nach­besserungen vor, die durch Fehler beim Ab­schleifen in Eigen­regie entstehen können
  • verfügt über Schleif­maschinen in Profi-Qualität mit idealer Körnung
  • führt die abschließende Schutz­behandlung gleich mit durch
  • zeitlich weniger flexibel, da eine Termin­absprache mit dem Anbieter nötig ist
  • Angebots­vergleich im Vorwege kann zeit­aufwendig sein
  • kostenintensiv, im Durchschnitt 60 € bis 80 €/m² Arbeits­kosten (3.000 € bis 4.000 € für 50 m)
  • zusätzliche Kosten für Material (z. B. Öl oder Lack) können je nach Anbieter hinzukommen

Ein genauerer Blick auf die Kosten für das Abschleifen von Parkett

Vor allem beim Abschleifen von größeren Flächen ist es verlockend, Kosten durch die Bearbeitung in Eigenregie zu sparen. Immerhin fallen für einen professionellen Dienstleister im Durchschnitt 60 € bis 80 € Arbeitskosten pro Quadratmeter an. Selbst bei einer Fläche von 50 m2 müssen Sie somit mindestens 3.000 € einplanen – eventuelle Zusatzkosten des Anbieters noch nicht eingerechnet. Zudem hängt der genaue Preis von der Komplexität Ihres Projekts ab.

Diese Arbeitskosten entfallen beim DIY-Schleifen von Massivparkett oder Fertigparkett selbstverständlich. In diesem Fall müssen Sie lediglich die Leihgebühren für die Schleifmaschinen von 50 € bis 100 € pro Tag (je nach Mietservice/Baumarkt) und die Kosten für das schützende Öl, Lack oder Wachs einkalkulieren. Schleifen in Eigenregie ist deutlich günstiger, was vor allem bei knappem Budget von Vorteil ist.

Aber: Fehler sind beim Schleifen von Parkettboden schnell gemacht und nur mit reichlich Know-how wieder behoben. Spätestens dann müssen Sie ohnehin einen Experten hinzuziehen, der teuer nacharbeitet. Wir raten Ihnen daher, im Zweifel von vornherein einen erfahrenen Parkettprofi mit der Erneuerung Ihres Holzbodens zu beauftragen.

3 Tipps für die Kostenplanung bei der Profi-Beauftragung:

1

Führen Sie einen gewissenhaften Anbietervergleich durch.

2

Vereinbaren Sie vorab einen Termin vor Ort, damit sich der Fachmann vor der Angebotserstellung ein genaues Bild vom Arbeitsumfang machen kann.

3

Fragen beziehungsweise lesen Sie genau nach, welche Kosten neben den Arbeitskosten im Angebot enthalten sind (z. B. Öl oder Lack).

Das Schleifen von Parkett einem versierten Dienstleister aus Ihrer Region zu überlassen, zahlt sich bei sorgfältiger Auswahl des Anbieters aus. Sparen Sie somit nicht am falschen Ende, wenn Sie sich ein fachgerechtes Endergebnis wünschen.

Abschleifbare Parkett-Arten und wie oft Sie sie bearbeiten können

Parkett-Art

Maximal abschleifbar

  • Massivparkett (z. B. Mosaikparkett, Fischgrätparkett und Stabparkett)
  • 4 bis 8 mal
  • Fertigparkett
  • 2 bis 3 mal
Massiv-Parkett-Eiche

Massivparkett erneuern – darum lässt es sich problemlos abschleifen

Wie der Name verrät, besteht Massivparkett aus einzelnen Vollholz-Stäben mit einer Stärke von bis zu 23 mm. Zu dieser Kategorie zählen unter anderem Mosaikparkett, massives Fischgrätparkett, Stabparkett und Lamparkett. Bei ihren Dielen handelt es sich jeweils um ein massives Stück Holz, sodass die Trägerschicht gleichzeitig die Nutzschicht darstellt. Als Nutzschicht wird die oberste Lage eines Bodens bezeichnet, die den äußeren Einwirkungen direkt ausgesetzt ist.

Für das Abschleifen bedeutet das: Im Gegensatz zu mehrschichtigen Holzböden besteht bei Einschichtparkett nicht die Gefahr, dass Sie den Belag „durchschleifen“, das heißt, die Nutzschicht vollständig abtragen. Daraus ergibt sich die häufige Abschleifbarkeit von vier- bis maximal achtmal, wobei auch in diesem Fall stets der Zustand des Parketts berücksichtigt werden sollte.

Eiche-Parkett

Warum Sie Fertigparkett weniger oft schleifen können

Anders als Massivparkett setzt sich Fertigparkett aus mehreren Schichten zusammen, wobei die oberste Lage die Nutzschicht aus Edelholz darstellt. Sie besteht beispielsweise aus Bambus, Esche oder – wie bei unseren beliebten Landhausdielen – aus äußerst robustem Eichenholz. Die Stärke der mit Öl oder Lack geschützten Nutzschicht liegt je nach Modell zwischen 2,5 mm und 6 mm.

Darunter befindet sich eine mittlere Lage beziehungsweise eine Trägerschicht mit Klicksystem (3-Schicht-Parkett) oder Nut-Feder-Verbindung (2-Schicht-Parkett) und ein Gegenzug. Aufgrund dieses mehrschichtigen Aufbaus können Sie Fertigparkett nur zwei- bis maximal dreimal abschleifen, je nach Stärke der obersten Lage. Schließlich trägt jeder Schleifvorgang circa 0,5 mm Material ab und am Ende muss noch eine ausreichend starke Nutzschicht zurückbleiben.

So bereiten Sie den Holzboden optimal fürs Abschleifen vor

Vor dem Schleifen des Bodens sollten Sie alle Gegenstände (Möbel, Teppiche, Vorhänge etc.) aus dem Raum entfernen. Nehmen Sie anschließend die Sockelleisten ab. Hierzu legen Sie einen Holzkeil zum Schutz an die Wand und schlagen mit einem Meißel oder einem breiten Schraubenzieher vorsichtig auf dessen Innenseite hinter der Sockelleiste. Durch sanftes Hin- und Herbewegen können Sie die Sockelleiste leicht von der Wand lösen.

Im nächsten Schritt der Vorbereitung müssen Sie den Holzboden gewissenhaft nach eventuell vorstehenden Nagelköpfen oder gelösten Holzteilchen überprüfen. Versenken Sie überstehende Nägel mit behutsamen Hammerschlägen. Lose Holzteile können Sie mit einem geeigneten Parkettkleber festkleben. Saugen Sie den Boden in einem finalen Vorbereitungsschritt gründlich ab, bevor Sie das Parkett schleifen.

Diese Arbeitsgeräte und Utensilien benötigen Sie für den Schleifvorgang

Die Parkettrenovierung besteht aus mindestens drei Schleifvorgängen: dem Vorschliff, dem Mittelschliff und dem Feinschliff. Hierfür kommen verschiedene Schleifmaschinen-Arten zum Einsatz:

1

Walzenschleifmaschine zum großflächigen, groben Schleifen der Raumfläche

2

Rand- bzw. Eckenschleifmaschine zum Schleifen an den Rändern und unter Heizkörpern

3

Ein- oder besser Dreischeibenschleifmaschine für großflächigen, feinen Schleifen der Raumfläche (alternativ Walzenschleifmaschine mit feiner Körnung)

Im Verlauf des mehrstufigen Schleifvorgangs arbeiten Sie sich von grob bis fein durch. Welche Körnung bei welchem Schleifgang erforderlich ist, zeigt die folgende Tabelle:

Schleifgang
neu verlegtes Parkett
alter Holzboden
alter Dielenboden mit Farbe
1. Gang
Körnung 40/36
Körnung 24
Körnung 16
2. Gang
Körnung 60
Körnung 40
Körnung 40
3. Gang
Körnung 100/120
Körnung 60
Körnung 60
4. Gang
nicht nötig
Körnung 100
Körnung 100

Bestücken Sie die Walzenschleifmaschine für den ersten Schleifdurchgang mit einer groben Körnung, entsprechend der Tabelle. Nun schließen Sie die Walzenschutzklappe und schalten die Maschine ein. Führen Sie das Gerät nun langsam nach vorn und lassen Sie die Schleifwalze vorsichtig mit dem Handhebel auf dem Holzboden ab. Anschließend können Sie mit dem Schleifen des Parketts beginnen.

Tipp: Schleifmaschinen für Parkettboden können Sie bei vielen Leihanbietern und ausgewählten Baumärkten tageweise mieten. Achten Sie in diesem Fall darauf, dass die nötigen Schleifscheiben in der passenden Körnung mit dabei sind.

Parkett selbst abschleifen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Falls Sie sich die anspruchsvolle Erneuerung Ihres Bodenbelags im Wohnzimmer, Schlafzimmer oder einem anderen Bereich Ihres Zuhauses selbst zutrauen, dient Ihnen die folgende Anleitung als Orientierungshilfe.

 
Schritt 1
Schleifvorgang mit grober Körnung (Vorschliff)

Mit dem Vorschliff soll die Holzbodenfläche eben und sauber geschliffen werden. Ist dies aufgrund örtlicher Gegebenheiten in einem Schleifgang nicht möglich, müssen Sie ein oder mehrere Schleifgänge durchführen, jeweils versetzt mit einem Winkel von 90 Grad.

Druck einstellen und Schleifvorgang beginnen

Als Erstes sollten Sie den gewünschten Schleifwalzendruck einstellen. Bei grober Körnung ist in der Regel die höchste Druckstufe zu wählen. Konstruktionsbedingt läuft ein Seitenrad der Bandschleifmaschine außerhalb des Schleifbereiches der Walze.

Um nicht bei jedem Schleifgang Unebenheiten vom außerhalb laufenden Seitenrad auf die arbeitende Schleifwalze zu übertragen, müssen Sie die Schleifmaschine im Raum von links nach rechts bewegen. Nur so erzielen Sie das gewünschte Resultat.

Senken Sie die Schleifwalze bei Beginn der Vorwärtsbewegung langsam und vorsichtig ab. Bewegen Sie die Maschine nun mit gleichmäßigem Vorschub vorwärts, um das Parkett zu schleifen. Die Abtragsleistung wird dabei durch die Vorschubgeschwindigkeit bestimmt.

Erste Bahn abschließen und Maschine neu ausrichten

Am Ende der Schleifspur müssen Sie die Schleifwalze rechtzeitig vor dem Richtungswechsel langsam anheben. Führen Sie nun einen Rückwärtsschliff in derselben Spur durch.

An der Ausgangsposition angekommen, heben Sie die Schleifwalze an und bringen die Maschine in Position für die nächste Spur. Dabei sollte der Versatz der Walze nicht mehr als 85 % der Walzenbreite betragen.

Wiederholen Sie die zuvor ausgeführten Schritte mit der groben Körnung, bis Sie die gesamte Fläche im Raum bearbeitet haben. Schalten Sie die Maschine anschließend aus, um die Ränder und Ecken zu bearbeiten.

 
Schritt 2
Ränder und Ecken des Raums abschleifen (grobe Körnung)

Die Fläche des Raums ist nun ausreichend mit der grobe Körnung abgeschliffen. Jetzt sollten Sie sich den Stellen widmen, die mit der Flächenschleifmaschine nicht erreichbar sind. Für diese Bereiche nehmen Sie die Rand- und Eckenschleifmaschine zur Hand.

Spannen Sie eine Schleifscheibe mit 40er-Körnung auf den Schleifteller und bewegen Sie die Maschine anschließend kreisförmig und ohne zusätzlichen Druck über den Boden. Halten Sie die Maschine dabei immer in Bewegung, da sonst unerwünschte Schleif- oder gar Brandspuren im Holzboden entstehen können.

Einige Randschleifer verfügen über einen auswechselbaren Vorsatz. Wechseln Sie auf die Verlängerung, um auch den Parkettboden unter den Heizkörpern problemlos abschleifen zu können. Stellen Sie die Schleifmaschine nun zur Seite.

 
Schritt 3
Schleifvorgang mit feinerer Körnung (Mittelschliff und Feinschliff)

Nehmen Sie erneut die Flächenschleifmaschine zur Hand und wechseln Sie auf eine feinere Körnung (siehe Tabelle). Mit diesem Schritt beseitigen Sie die Schleifspuren aus dem vorangegangenen Durchgang. Gehen Sie hierbei wie im ersten Punkt beschrieben vor.

Sobald der Mittelschliff beendet ist, folgt der Feinschliff. Durch diesen Durchgang mit feiner Körnung können Sie die gewünschte Oberfläche erzielen. Diese Reihenfolge sollten Sie unbedingt einhalten, wenn Sie Parkett selbst schleifen. Nur so verhindern Sie unschöne Schleifspuren im Boden.

 
Schritt 4
Ränder und Ecken des Raums abschleifen (feinere Körnung)

Nachdem Sie die Fläche vollständig mit der feineren Körnung bearbeitet haben, geht es erneut an die Ränder und andere schwer erreichbare Stellen. Setzen Sie wieder die Rand- und Eckenschleifmaschine ein, diesmal mit einer 60er- oder 80er-Körnung.

Fahren Sie mit der Maschine ohne zusätzlichen Druck über den Randbereich des Raums. Unter den Heizkörpern und anderen Hindernissen können Sie, sofern vorhanden, wieder den längeren Vorsatz verwenden. Stellen Sie einen übergangslosen Schliff zwischen Fläche und Rand sicher.

 
Schritt 5
Ausbessern von eventuellen Rillen und Fugen (sofern erforderlich)

Fugen zeigen sich oft erst vor dem letzten Durchgang. Wenn Sie Parkett schleifen, sollten Sie die Oberfläche daher vor dem finalen Schliff genau überprüfen und eventuelle Fugen ausfüllen. Dazu eignet sich eine Parkett-Fugenkittlösung.

Sie wird mit dem Schleifstaub des vorangegangenen Durchgangs angeteigt. Es entsteht eine spachtelfähige Masse in der passenden Holzfarbe. Verteilen sie die Masse mit einem flachen, rostfreien Stahlspachtel gleichmäßig auf dem Boden. Spachteln Sie größere Fugen am besten zweimal. Nach circa 30 bis 45 Minuten Trockenzeit können Sie mit dem finalen Durchgang beginnen.

 
Schritt 6
Finaler Schleifvorgang mit feiner Körnung

Der letzte Schleifgang auf der Fläche sollte in Richtung des Hauptlichteinfalls erfolgen, jedoch nicht gegen den Faserverlauf. Stellen Sie im Anschluss sicher, dass der Holzboden eben ist, und stellen Sie die Walzenschleifmaschine nun beiseite. Es folgt die Oberflächenbehandlung des Parketts mit Öl, Wachs oder Lack.

Gut zu wissen: Der Feinheitsgrad des letzten Schliffes wird auch durch die Vorgabe des Lack-, Öl-, oder Wachsherstellers für die nachfolgende Oberflächenbehandlung bestimmt. Dies sollten Sie somit bei der fachgerechten Parkettrenovierung berücksichtigen.

Alte Dielen abschleifen – das sollten Sie beachten

Um alte Dielenböden wieder aufzubereiten, müssen zunächst die alten Pflegemittelrückstände abschleifen. Dabei gehen Sie genauso vor, wie beim Schleifen von Parkettboden. Durch den ersten Schliff mit grober Körnung beseitigen Sie alle Unebenheiten sowie Schmutz-, Lack-, Wachs- und Ölrückstände.

Ist der Dielenboden eben und frei von Überständen, schleifen Sie parallel zum Dielenverlauf. Sind Unebenheiten vorhanden, schleifen Sie diagonal zum Dielenverlauf. So können Sie Überstände, die beispielsweise am Unterboden oder an ungleichen Holzstärken liegen, am besten egalisieren.

Parkett schleifen wie ein Profi – grundlegende Tipps für ein perfektes Ergebnis

  1. Führen Sie die Maschine mit mäßigem, möglichst gleichbleibendem Tempo über die Fläche.
  2. Leeren Sie den Staubsack der Schleifmaschine schon, wenn er zu 1/3 gefüllt ist. Andernfalls lässt die Absaugleistung nach.
  3. Schleifen Sie Mosaikparkett oder in Würfeln verlegtes Parkett diagonal zum Faserverlauf von links nach rechts.
  4. Stabparkett schleifen Sie in einem Winkel von 7° bis 15° zum Faserverlauf.
  5. Da Sie die Schleifmaschine führen, bleibt der Holzboden hinter der Maschine im Wandbereich circa 1 Meter ungeschliffen. Bearbeiten Sie diese Fläche anschließend nochmal – in umgekehrter Richtung zur ersten Schleifspur. Der Übergang sollte ansatzfrei geschliffen werden und gegenüber dem Lichteinfall liegen. So sind die Schattierungen, die durch unterschiedliche Schleifrichtungen entstehen, kaum sichtbar.
  6. Der Rückwärtsschliff sollte in derselben Spur erfolgen wie der Vorwärtsschliff.
  7. Bleiben Sie mit rotierender, abgelassener Schleifwalze nicht stehen und ändern Sie nicht die Richtung. Andernfalls schleifen Sie Vertiefungen in den Holzboden ein, die insbesondere bei gröberer Körnung nur schwer zu beheben sind.
  8. Vor dem Endpunkt einer Schleifrichtung müssen Sie die Schleifwalze rechtzeitig und langsam vom Parkettboden abheben.
  9. Der letzte Schliff wird immer mit der feinsten Körnung durchgeführt und erfolgt in der Richtung des Lichteinfalls.
  10. Saugen Sie den Parkettboden nach jedem Schleifvorgang gründlich ab, insbesondere nach dem finalen Schliff als Vorbereitung für die ordnungsgemäße Oberflächenbehandlung mit Öl, Wachs oder Lack.
  11. Lagern Sie den Staubsack der Schleifmaschine im Freien. Wenn Sie Nagelköpfe überschleifen, entstehen möglicherweise winzige Funken. Diese können im nicht geleerten Staubsack weiterglimmen und ihn entzünden.

Schutzbehandlung nach dem Schleifen – Öl, Lack oder Wachs?

Durch eine gründliche Schleifbehandlung entfernen Sie Kratzer und andere Schönheitsmakel des Holzfußbodens, aber auch die oberste Schutzschicht. Diese müssen Sie in einem abschließenden Arbeitsschritt erneuern, damit Ihr Parkett im Schlafzimmer, Wohnzimmer oder jedem anderen Raum weiterhin widerstandsfähig und optimal vor Schmutz oder Feuchtigkeit geschützt ist.

Ob das Parkett geölt oder lackiert werden sollte, hängt von Ihren individuellen Vorlieben ab. Die Art der Schutzbehandlung – also ob Sie Öl und/oder Wachs oder Lack verwenden – wirkt sich auf die Optik, die Haptik und die Pflegeleichtigkeit des Bodens aus. Im Folgenden fassen wir die wesentlichen Unterschiede übersichtlich zusammen:

Schutzbehandlung mit Öl (Imprägnierung):

  1. natürliche, matte Optik
  2. verschiedene Ölvarianten erhältlich für unterschiedliche optische Effekte
  3. dringt tief in die Holzfasern ein
  4. Holzporen bleiben offen
  5. authentische, spannende Haptik beim Begehen (direkter Kontakt zum Holz)
  6. Kratzer werden kaschiert
  7. Parkett kann „atmen“ und positiv auf das Raumklima einwirken
  8. zuverlässiger Schutz gegen Feuchtigkeit
  9. etwas aufwendigere Reinigung, da Schmutz in der Holzstruktur hängen bleiben kann
  10. partiell ausbesserbar (stellenweise schleifen und neu behandeln)
  11. Nachbehandlungen zum Erhalt der Schutzwirkung entlang der Nutzungsdauer sind erforderlich

Wie oft Sie Parkett mit geölter Oberfläche nachbehandeln müssen, hängt von der Nutzungsintensität des Bodens ab. Entsprechend ist die Behandlung in gewerblich genutzten Bereichen häufiger einzuplanen als im privaten Wohnbereich.

Schutzbehandlung mit Lack (Versiegelung):

  1. matte, halbmatte oder glänzende Optik
  2. verschiedene (Farb)Lacke erhältlich
  3. legt sich als zusätzliche Schutzschicht auf die Holzoberfläche
  4. Holzporen werden vollständig versiegelt
  5. weniger natürliche, glatte Haptik beim Begehen (kein Kontakt zum Holz)
  6. Kratzer sind leicht zu erkennen
  7. Parkett „atmet“ nicht und wirkt nicht auf das Raumklima ein
  8. optimaler Schutz gegen Feuchtigkeit
  9. sehr leichte Reinigung, da Schmutz auf der glatten Oberfläche kaum Halt findet
  10. nicht partiell ausbesserbar (muss großflächig abgeschliffen und neu behandelt werden)
  11. Nachbehandlungen zum Erhalt der Schutzwirkung entlang der Nutzungsdauer sind im Regelfall nicht erforderlich

Wie Sie sehen, hat auch Parkett mit lackierter Oberfläche viele Vorteile und Nachteile. Gleichen Sie die Charakteristika der zwei möglichen Schutzbehandlungen für frisch geschliffenes Parkett gewissenhaft mit Ihren Erwartungen ab. So finden Sie die Methode, die passgenau auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist.

Zuvor versiegeltes Parkett abschleifen und dann ölen: Geht das? Ja, das ist möglich. Wichtig ist hierbei, dass der Lack während des Abschleifens rückstandslos vom Boden entfernt wird. Nur so kann das Öl an allen Stellen gleichmäßig in den Holzbelag eindringen und seine Schutzwirkung entfalten. Für diese Sondersituation empfehlen wir Ihnen daher, in jedem Fall einen professionellen Dienstleister zu beauftragen.

Häufige Fragen

Kann ich Parkett selbst abschleifen?

Einen Parkettboden in Eigenregie abzuschleifen, ist möglich, aber aufwändig. Nur wer ein hohes Maß an handwerklichem Können und die richtigen Schleifmaschinen (im Baumarkt ausleihbar) besitzt, sollte die DIY-Behandlung in Erwägung ziehen. In allen anderen Fällen ist es sinnvoller und bequemer, das Parkett von einem Profi abschleifen zu lassen. So ist ein makelloses Endergebnis sichergestellt.

Welches Parkett sollte man nicht abschleifen?

Parkett mit MDF-Träger (Mitteldichte Holzfaserplatte) und Furnierböden sollten Sie nicht abschleifen. Letztere sind in Bezug auf ihren Aufbau mit Mehrschichtparkett vergleichbar, besitzen im Unterschied dazu allerdings eine sehr dünne Nutzschicht von weniger als 2,5 mm. Sie würden den Boden somit „durchschleifen“, also die oberste Nutzschicht komplett entfernen, was die Belastbarkeit des Belags drastisch schmälert.

Soll ich zuerst streichen oder Parkett abschleifen?

Sie sollten zuerst streichen und anschließend den Parkettboden abschleifen. Dies entspricht der üblichen Reihenfolge „von oben nach unten“, nach der die Decken- und Wandarbeiten vor den Bodenarbeiten abgeschlossen werden. Zudem verhindern Sie auf diese Weise, dass Ihr frisch saniertes Parkett durch Farbe oder Tapetenkleister beschädigt wird.

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