Stab- und Mosaikparkett verlegen

Inhaltsverzeichnis
Die fachgerechte Verlegung von Massivparkett erfordert reichlich Know-how, das passende Werkzeug und ein hohes Maß an handwerklichem Geschick. Dies gilt vor allem, wenn es in Fischgrätoptik oder in einem anderen komplexen Muster gelegt werden soll. Falls Sie sich diese anspruchsvolle Aufgabe selbst zutrauen, dienen Ihnen unsere Tipps zur Verlegung von Stabparkett und Mosaikparkett als Orientierungshilfe.
Selbst verlegen oder Profi beauftragen? Tipps und Entscheidungshilfe
Ob Sie Ihr neues Parkett selbst verlegen oder verlegen lassen, hängt maßgeblich von Ihren handwerklichen Fähigkeiten ab. Dies gilt zumindest für Stabparkett und Mosaikparkett, denn die beliebten Massivparkett-Arten müssen in jedem Fall vollflächig verklebt werden. Der Grund hierfür ist die Verarbeitung der Kanten. Sie sind je nach Modell glatt verarbeitet oder mit einer Nut-Feder-Verbindung ausgestattet.
Anders als bei Parkett mit Klicksystem können Sie die Holzdielen somit nicht einfach ineinanderstecken, um sie fest zu verbinden. Eine schwimmende Verlegung von Stabparkett und Mosaikparkett ist somit ausgeschlossen.
Warum die vollflächige Verklebung von Parkett als anspruchsvoll gilt:
Bodenvoraussetzungen:
Für ein ebenmäßiges, optimal haftendes Ergebnis ist vorab eine gewissenhafte Untergrundvorbereitung für die Verklebung von Parkettboden unumgänglich.
Arbeitsutensilien:
Die reibungslose Verlegung ist nur mit dem richtigen Werkzeug und den passenden Utensilien möglich, die Sie höchstwahrscheinlich nicht zu Hause haben.
Verlegequalität:
Absolute Präzision und Sorgfalt während der Verlegung sind ein Muss, denn Fehler lassen sich bei vollflächig verklebtem Parkett nur mit großem Aufwand beheben.
Abschlussarbeiten:
Stabparkett und Mosaikparkett werden erst nach der Verlegung geschliffen und versiegelt (Öl oder Lack), was einen zusätzlichen Arbeitsschritt darstellt.
Zeitaufwand:
Für die gewissenhafte Verlegung von Stabparkett und Mosaikparkett samt anschließender Oberflächenbehandlung benötigen Laien oft mehr Zeit, als ein professioneller Bodenleger bräuchte.
Selbstverständlich sollten Sie auch Ihr verfügbares Budget in Ihre Entscheidung zwischen DIY-Verlegung oder Profi-Verlegung einbeziehen. Einen groben Überblick über die Kosten für die Verlegung von Parkett haben wir in unserem Detailartikel für Sie zusammengestellt. Je nach Anbieter können Zusatzkosten hinzukommen, beispielsweise für einen speziellen Farblack oder andere Utensilien.
Dennoch raten wir: Beauftragen Sie für die Verlegung von Massivparkett einen erfahrenen Parkettleger. Denn nur an einem perfekt verlegten Bodenbelag werden Sie lange Freude haben. Falls Sie das neue Parkett im Wohnzimmer, Schlafzimmer oder einem anderen Bereich Ihres Zuhauses schnell und bequem in Eigenregie verlegen möchten, ist Fertigparkett eine sinnvolle Alternative. Dank des praktischen Klicksystems an den Kanten können Sie dieses Parkett schwimmend verlegen.
Falls Sie jedoch ausgeprägtes handwerkliches Können besitzen und Ihr neues Stabparkett oder Mosaikparkett selbst verlegen möchten, ist die richtige Vorgehensweise ausschlaggebend für ein perfektes Ergebnis. Nutzen Sie hierfür den folgenden Guide.
Vorbereitung für die vollflächige Verklebung von Stab- und Mosaikparkett
Öffnen Sie die eingepackten Pakete erst unmittelbar vor der Verlegung und lagern Sie diese bis dahin trocken. Für die sogenannte Akklimatisierung müssen Sie die verschlossenen Pakete mindestens 48 Stunden im Verlegeraum stehen lassen. So kann sich das Material auf den Feuchtigkeitsgehalt in der jeweiligen Umgebung einstellen. Ohne diesen vorbereitenden Schritt besteht die Gefahr, dass sich der Bodenbelag nach dem Verlegen stärker ausdehnt oder schrumpft.
Da Parkett mit einschichtigem Aufbau immer vollflächig auf den Untergrund geklebt wird, muss dieser sorgfältig vorbereitet werden. Als Unterboden für die vollflächige Verklebung eignen sich Zementestriche, Anhydritestriche und Spanplatten. Der Unterboden muss eben, sauber, fest und trocken sein, damit der Belag ebenmäßig liegt und optimal haftet. Ist dies nicht von vornherein gegeben, müssen Sie den Untergrund somit zunächst großflächig verspachteln.
Dabei gilt: Je sorgfältiger der Untergrund vorbereitet wurde, desto einfacher und erfolgreicher ist die Verlegung von massivem Parkett wie Stabparkett oder Mosaikparkett.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Stabparkett richtig verlegen
Stabparkett bietet Ihnen eine enorme Gestaltungsfreiheit in Bezug auf das Muster – von Fischgrät über englischer Verband oder Parallel-Verband bis hin zu Schiffsboden ist alles möglich.
Beachten Sie jedoch, dass nicht jedes Stabparkett-Modell für jedes Verlegemuster geeignet ist. Für einige Muster müssen die Holzstäbe einen bestimmten Zuschnitt aufweisen. Fragen Sie daher im Idealfall vor dem Kauf bei unseren Bodenexperten nach, ob sich das gewünschte Produkt für Ihr geplantes Verlegemuster eignet.
Diese Werkzeuge und Materialien benötigen Sie
- ▶ Stabparkett passend zum geplanten Verlegemuster
- ▶ Parkettkleber
- ▶ Zahnspachtel
- ▶ Abstandshalter
- ▶ Schnur und Richtlatte
- ▶ Zollstock und Bleistift
- ▶ Parkettschneider, Kreissäge oder Kappsäge
- ▶ Zugeisen
- ▶ Wischlappen
- ▶ Sockelleisten und/oder Abdeckrosetten
Wir empfehlen: Lösemittelfreie Parkettkleber und lösemittelarme Kunstharzkleber verhindern das Quellen des Holzes. Der verwendete Kleber sollte stets auf die Art des Unterbodens abgestimmt werden. Unsere Bodenexperten beraten Sie hierzu gerne.
Stabparkett selbst verlegen – Schritt für Schritt

Vor Beginn der Verlegung:
Messen Sie den Raum mithilfe des Zollstocks aus und markieren Sie mit dem Stift die Stellen, an denen Sie die Holzplanken kürzen müssen. Schneiden Sie die Stücke anschließend mithilfe des Parkettschneiders beziehungsweise der Säge zu.
Platzieren Sie Abstandshalter an den Wänden, um die empfohlene Dehnungsfuge von 1 cm zu allen Wänden und unbeweglichen Bauteilen einhalten zu können.
Stellen Sie den Kleber bereit und bereiten Sie ihn gemäß den Anwendungshinweisen vor. Insbesondere die Ablüftzeit des Klebers ist bei diesem Schritt zu beachten.
Während der Verlegung:
- ▶ Wichtig: Arbeiten Sie etappenweise und tragen Sie den Parkettkleber nur auf die Fläche auf, die Sie innerhalb der nächsten 10 Minuten belegen können (Herstellerangaben beachten). Ziehen Sie die Masse mit dem Zahnspachtel glatt.
- ▶ Stabparkett wird vollflächig auf den Unterboden verklebt und auch untereinander über Feder und Nut an den Kanten verbunden, allerdings ohne das Verbindungselement zwischen den Planken zu verleimen.
- ▶ Beginnen Sie zur Verlegung mit einer ersten Bezugsreihe. Spannen Sie dazu parallel zur Wand eine Schnur und nageln Sie entlang dieser Schnur eine Richtlatte auf den Boden (Dehnungsfuge beachten).
- ▶ Beginnen Sie die Verlegung auf der linken Seite zwischen Richtlatte und Wand, mit dem ersten Stab direkt an der Richtlatte. Die Nutseite des Stabes zeigt dabei in Richtung der Richtlatte, die Federseite zur Wand.
- ▶ Legen Sie die Stäbe in jeder Bahn schräg von oben etwa 5 mm vor der endgültigen Lage in den Klebstoff. Schieben Sie sie unter Druck an die bereits liegenden Stäbe, bis die Nut-Feder-Verbindung völlig geschlossen ist. Klopfen Sie die Stäbe leicht an. Sollte Kleber auf die Oberfläche der Stäbe geraten, wischen Sie diesen mit dem Lappen sofort weg.
- ▶ Entfernen Sie die Richtlatte, sobald die ersten Reihen verlegt sind. Nun können Sie die Verlegung zum Raum hin fortsetzen.
- ▶ Nutzen Sie zur Platzierung der letzten Reihe das Zugeisen. Entfernen Sie anschließend die Abstandshalter von den Wänden. Bringen Sie jetzt die Sockelleisten und/oder Abdeckrosetten an.
Nach der Verlegung:
Nach der Verlegung muss die Parkettfläche circa eine Woche ruhen. In dieser Zeit können sich die leichten Formveränderungen der Stäbe zurückbilden, die durch die im Kleber enthaltene Feuchtigkeit entstanden sind.
Während der Verlegung und der Ruhephase muss die relative Luftfeuchte maximal 75 % betragen, um spätere Fugenbildung zu vermeiden.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Mosaikparkett richtig verlegen
Mosaikparkett verleiht dem Raum eine elegante, erhabene Atmosphäre. Die Farbe, Holzart und Sortierung bestimmen, ob es markant in den Vordergrund rückt oder die Gesamtoptik des Zimmers lediglich dezent unterstreicht.
Dieses Massivparkett wird typischerweise zu Quadraten aus vier bis sechs gleichen Lamellen zusammengelegt, die im Wechsel waagerecht und senkrecht angeordnet werden. So entsteht das klassische, charakteristische Würfelmuster.
Diese Werkzeuge und Materialien benötigen Sie
- ▶ Mosaikparkett
- ▶ Parkettkleber
- ▶ Zahnspachtel
- ▶ Abstandshalter
- ▶ Schnur und Richtlatte
- ▶ Zollstock und Bleistift
- ▶ Parkettschneider, Kreissäge oder Kappsäge
- ▶ Zugeisen
- ▶ Wischlappen
- ▶ Sockelleisten und/oder Abdeckrosetten
Mosaikparkett selbst verlegen – Schritt für Schritt

Vor Beginn der Verlegung
Nehmen Sie den Zollstock zur Hand und messen Sie den Raum gewissenhaft aus. Markieren Sie die Holzstücke, die Sie kürzen müssen. Schneiden Sie die betroffenen Lamellen mit dem Parkettschneider oder einer Säge zu.
Die Dehnungsfuge zwischen dem Mosaikparkett und den Wänden sowie unbeweglichen Bauteilen muss 1 cm betragen. Legen Sie Abstandshalter aus, um dies sicherzustellen.
Lesen Sie sich die Anwendungshinweise zum Kleber gewissenhaft durch, insbesondere in puncto Ablüftzeit und Trockenzeit. Stellen Sie den Behälter samt Zahnspachtel bereit.
Während der Verlegung:
- ▶ Wichtig: Bringen Sie den Parkettkleber jeweils nur auf eine kleine Fläche auf und nicht direkt auf den gesamten Boden. Andernfalls beginnt der Kleber schon zu trocknen, bevor Sie die Bodenplanken auflegen konnten. Mit dem Zahnspachtel ziehen Sie die Masse vor der Platzierung der Lamellen glatt.
- ▶ Die Verlegerichtung hängt bei Mosaikparkett von der Form beziehungsweise der Rechtwinkligkeit des Raums ab. Folgen Sie gegebenenfalls nicht der schrägen Wand, sondern verlegen Sie im Winkel. Die Verlegerichtung kann diagonal oder gerade verlaufen.
- ▶ Um eine gerade Bezugsreihe zu schaffen, legen Sie die erste Parkettreihe entlang einer Anschlagleiste (Richtlatte). Dazu schrauben Sie die Latte auf den Unterboden (Vorsicht bei Verlegung von Parkett auf einer Fußbodenheizung). Anstelle mit der Richtlatte kann die Anlegekante auch mit einem Schnurschlag markiert werden.
- ▶ Beginnen Sie mit der Verlegung an der Richtlatten-Kante, die zur Raummitte hin zeigt.
- ▶ Legen Sie die Parkettstücke entlang der Richtlatte in das Kleberbett und klopfen Sie jede Lamelle mit der flachen Hand leicht auf den klebenden Untergrund an. Achten Sie darauf, dass Sie die Platten dabei nicht auseinanderdrücken. Eventuell aufsteigenden Kleber sollten Sie sofort mit dem Lappen entfernen.
- ▶ Fahren Sie fort und legen Sie Platte an Platte fugenlos aneinander, stets unter Berücksichtigung des geplanten Musters. In der letzten Reihe nehmen Sie das Zugeisen zur Hand, um die Lamellen passgenau einsetzen zu können.
Nach der Verlegung:
Entfernen Sie die Richtlatte und kleben Sie die fehlende erste Plattenreihe auf den Unterboden. Begehen Sie die Fläche dabei vorsichtig. Nehmen Sie anschließend die Abstandshalter von den Wänden ab und bringen Sie die Sockelleisten und/oder Abdeckrosetten an.
Nach dem Verlegen muss die Parkettfläche vier bis sechs Tage ruhen. Die durch die Feuchtigkeit im Kleber entstandenen leichten Formveränderungen bilden sich in dieser Zeit zurück.
Sowohl während der Verlegung als auch während der Ruhephase darf die relative Luftfeuchte im Raum nicht mehr als 75 % betragen. Nur so wird eine spätere Fugenbildung verhindert.
Oberflächenbehandlung mit Öl oder Lack – was nach der Verlegung folgt
Im Gegensatz zu unseren beliebten Landhausdielen und anderen Fertigparkett-Varianten erhalten Sie Stabparkett und Mosaikparkett immer im Rohzustand. Sie werden somit erst nach der vollflächigen Verklebung geschliffen und mit einer schützenden Schicht aus Lack oder Öl versehen. Das heißt: Bei diesen Holzböden können Sie die Art der Oberflächenbehandlung flexibel selbst bestimmen.
Sowohl Öl als auch Lack steigern die Haltbarkeit und Widerstandskraft Ihres neuen Bodenbelags für das Schlafzimmer, das Wohnzimmer oder einen anderen Bereich Ihres Zuhauses. Gleichzeitig wirken sie sich auf die Haptik, die Optik und die Pflegeleichtigkeit des Bodens aus, jeweils auf unterschiedliche Weise.
Oberflächenbehandlung mit Öl (Imprägnierung):
- ▶ matte, natürliche Optik
- ▶ optischer Effekt hängt vom verwendete Öl ab
- ▶ dringt in die Holzfasern ein, Parkett kann atmen
- ▶ der Holzboden kann positiv auf das Raumklima einwirken
- ▶ die Holzporen bleiben offen, direkter Kontakt zum Holz beim Begehen
- ▶ strukturierte Oberflächenstruktur bleibt erhalten
- ▶ Kratzer treten optisch in den Hintergrund
- ▶ guter Schutz gegen Feuchtigkeit
- ▶ Schmutz kann sich in der strukturierten Oberfläche festsetzen, daher etwas aufwändiger in der Reinigung
- ▶ Nutzungsspuren können stellenweise ausgebessert werden (partiell abschleifen und neu imprägnieren)
- ▶ zum langfristigen Erhalt der Schutzwirkung sind Nachbehandlungen erforderlich
Falls Ihnen höchstmögliche Natürlichkeit in Bezug auf das Gehgefühl und die optische Wirkung Ihres neuen Stabparketts oder Mosaikparketts wichtig ist, erzielt eine Oberflächenbehandlung mit Öl den gewünschten Effekt.
Wie oft Sie die schützende Pflegebehandlung im Verlauf der Nutzungszeit wiederholen müssen, hängt vom Beanspruchungsgrad des Bodens ab. Im privaten Wohnbereich ist dies entsprechend in weniger kurzen Zeitabständen nötig als in gewerblich genutzten Bereichen.
Oberflächenbehandlung mit Lack (Versiegelung):
- ▶ glänzende, halbmatte oder matte Optik
- ▶ mit Farblacken kann die optische Wirkung des Parketts verändert werden
- ▶ legt sich als zusätzliche Schicht auf die Holzoberfläche, Parkett kann nicht atmen
- ▶ der Holzboden wirkt nicht auf das Raumklima ein
- ▶ die Holzporen werden versiegelt, kein direkter Kontakt zum Holz beim Begehen
- ▶ die Versiegelung erzeugt eine absolut glatte, weniger natürliche Textur
- ▶ Kratzer sind schneller zu erkennen als beim geölten Pendant
- ▶ maximaler Schutz gegen Feuchtigkeit
- ▶ Schmutz findet auf der glatten Oberfläche keinen Halt, daher sehr pflegeleicht in der Reinigung
- ▶ Nutzungsspuren können nicht stellenweise ausgebessert werden (muss großflächig abgeschliffen und neu versiegelt werden)
- ▶ Nachbehandlungen sind in der Regel nicht erforderlich
Wenn Sie Wert auf eine besonders hohe Pflegeleichtigkeit legen oder die Farbe des Stabparketts oder Mosaikparketts leicht verändern möchten, ist eine Oberflächenbehandlung mit Lack die geeignete Option. Die urige, einzigartige Holzstruktur ist nach der Versiegelung allerdings nicht mehr zu spüren.
Sie sehen: Ob das Parkett geölt oder lackiert werden sollte, hängt von Ihren individuellen Vorlieben und Ansprüchen ab. In unserem Detailartikel haben wir weitere hilfreiche Informationen für Sie zusammengestellt. Unabhängig von der gewählten Art der Oberflächenbehandlung muss der Holzboden zunächst fachgerecht vorbereitet werden. In unserem detaillierten Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Parkett abschleifen und somit optimal auf die Lack- oder Ölbehandlung vorbereiten können.
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