Parkett und Fußbodenheizung

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Zeitlos schönes Parkett verleiht Ihrem Zuhause eine wohnliche und einladende Atmosphäre. Sie können den ohnehin hohen Komfortfaktor des fußwarmen Holzbodens zusätzlich steigern, indem Sie den natürlichen Belag über einer Warmwasser-Fußbodenheizung verlegen. In diesem Guide erfahren Sie, welche Parkett-Arten hierfür geeignet sind und was zu beachten ist.
Parkett und Fußbodenheizung: Geht das?
Das Wichtigste zu Parkett als Belag unter einer Fußbodenheizung im Überblick:
- ▶ Grundsätzlich kann Parkett auf einer Fußbodenheizung verlegt werden.
- ▶ Möglich ist die Verlegung nur über einer Warmwasser Fußbodenheizung, nicht über elektrischen Heizungstypen.
- ▶ Das Parkett sollte aus einem quell- und schwindarmen Holz bestehen, z. B. Eiche, Räuchereiche, Nussbaum oder Bambus.
- ▶ Mehrschichtparkett ist für eine Fußbodenheizung empfehlenswerter als Massivparkett, da der mehrlagige Aufbau die Bewegung des Holzes begrenzt.
- ▶ Der Wärmedurchlasswiderstand darf höchstens 0,15 qm K/W betragen, das entspricht einer Parkettdicke von maximal 22 mm.
- ▶ Für eine optimale Wärmeübertragung sollte Parkett über einer Warmwasser-Fußbodenheizung in jedem Fall vollflächig verklebt werden.
- ▶ Ein gewisser Anteil an Fugenbildung ist immer einzukalkulieren. Ein Luftbefeuchter kann die Fugenbildung des Parketts jedoch mindern.
- ▶ Vor der Parkett-Verlegung muss die "Belegreife" nachgewiesen werden, das heißt, der Heizestrich muss ausreichend getrocknet sein. Beachten Sie hierbei auch unser Merkblatt zur Verlegung von Parkett auf Warmwasser-Fussbodenheizungen.
Diese besonderen Herausforderungen sollten Sie berücksichtigen
Trotz grundsätzlicher Eignung gilt: Ob sich ein Parkettboden auf einer Warmwasser-Fußbodenheizung wohlfühlt, entscheidet auch das Heizverhalten. Die Temperatur an der Holzoberfläche darf maximal 27 Grad Celsius betragen.
Ein kühler Raum braucht unter dieser Bedingung Zeit, um sich zu erwärmen. Es ist somit verlockend, die Vorlauftemperatur zu erhöhen. Allerdings entstehen dadurch leicht Schäden am Parkett. Entsprechend sollten Sie die Fußbodenheizung nicht wiederholt hoch- und herunterfahren, denn sonst ist das Holz zu starken Klimaschwankungen ausgesetzt.
Warum der Aufbau und die Holzart des Parketts entscheidend sind
Wenn Sie Ihr neues Parkett im Wohnzimmer, Schlafzimmer oder einem anderen Raum über einer Warmwasser-Fußbodenheizung verlegen möchten, sollten Sie sowohl den Aufbau als auch das verwendete Holz berücksichtigen.
Der optimale Aufbau von Parkett über einer Fußbodenheizung
Besonders gut geeignet für den Einsatz auf einer Fußbodenheizung sind mehrschichtige Parkett-Arten, wie Einzelstabparkett oder unsere beliebten Landhausdielen. Durch ihren mehrlagigen Aufbau begrenzen sich die einzelnen Schichten gegenseitig in ihrer Bewegung, was das Quell- und Schwindverhalten des Bodens – und somit die Fugenbildung deutlich verringert.
Darüber hinaus hat Mehrschichtparkett beziehungsweise Fertigparkett für gewöhnlich eine geringere Dicke (bis zu 15 mm) als Massivparkett. Dies kann in Renovierungsbereichen entscheidend sein, wenn Sie feste Höhenvorgaben einhalten müssen. Mit dieser Stärke liegen mehrschichtige Parkett-Arten zudem automatisch unter dem empfohlenen Wärmedurchlasswiderstand von höchstens 0,15 qm K/W.
Was besagt der Wärmedurchlasswiderstand? Dieser Wert sagt aus, wie hoch der Widerstand eines Bauteils gegen durchströmende Wärme ist. Je höher der Wert ist, desto weniger Wärme dringt durch das Material durch. Bei Dämmmaterial ist ein hoher Wärmedurchlasswiderstand gewünscht, bei Parkett auf einer Fußbodenheizung nicht. Schließlich soll die Wärme möglichst ungehindert vom Heizsystem an den Belag und letztlich an den Raum übergehen. Daher sollte der Wärmedurchlasswiderstand des Parkettbodens maximal 0,15 qm K/W betragen.
Diese Holzarten sind für diesen Einsatzbereich empfehlenswert
Als Naturmaterial weist Holz eine große Vielfalt auf. Und so reagieren nicht alle Holzarten gleich auf Veränderungen in der Umgebungstemperatur. Während sich einige Arten durch den Wechsel von warm und kalt ausdehnen oder zusammenziehen, bleiben andere Hölzer formstabil.
Wenn Sie Parkett auf einer Fußbodenheizung verlegen möchten, sind „ruhige“ Hölzer wie Eiche, Nussbaum, Räuchereiche und Bambus ideal. Sie weisen von Natur aus ein geringes Quell- und Schwindverhalten auf, das im Fall von Mehrschichtparkett zusätzlich durch den Aufbau gemindert wird.
Welches Parkett ist für eine Warmwasser-Fußbodenheizung geeignet?
In unserem Shop finden Sie sowohl Massivparkett als auch Fertigparkett, das als Bodenbelag über einer Warmwasser-Fußbodenheizung geeignet ist. Im Folgenden fassen wir die kompatiblen Varianten übersichtlich zusammen.
Diese Parkett-Arten sind geeignet
Achten Sie zusätzlich zu den hier aufgeführten Informationen immer auf die Angabe in der Produktspezifikation. Diese finden Sie in unserem Shop auf der Artikelseite unter dem Punkt „Warmwasser-Fußbodenheizung“. Alternativ können Sie die angezeigten Artikel von vornherein nach Modellen filtern, die über einer Warmwasser-Fußbodenheizung verlegt werden können.
Unter der Oberfläche – die verschiedenen Aufbauarten von Vinyl
Vinylboden wird anhand des Aufbaus in drei Gruppen eingeteilt. Unterschieden werden zwischen Vinylboden mit SPC-Hardcore-Träger sowie massives Klebevinyl.

Massivparkett aus ruhigem Holz
Obwohl Mehrschichtparkett über einer Fußbodenheizung ideal ist, müssen Sie nicht zwangsläufig auf ein edles Massivparkett verzichten. Wichtig ist, dass der einschichtige Belag aus einem geeigneten Holz besteht. Wählen Sie beispielsweise ein edles Mosaikparkett aus dunklem Nussbaum oder ein vielseitiges Stabparkett aus Eiche.

Fertigparkett aus ruhigem Holz
Auch bei Fertigparkett entscheidet die Holzart darüber, ob Sie es auf einer Warmwasser-Fußbodenheizung verlegen können. Unsere beliebten Landhausdielen aus Eiche sind bestens geeignet und bieten Ihnen eine facettenreiche Farbauswahl. Doch auch Mehrschichtparkett aus Nussbaum oder Bambus kommen infrage.
Diese Parkett-Arten sind nicht geeignet
Holzarten mit ungünstigem Quell- und Schwindverhalten sind nicht als Parkettboden auf einer Warmwasser-Fußbodenheizung geeignet. Hierzu zählen unter anderem Buche und Ahorn. Als sogenannte „nervöse“ Hölzer reagieren sie stark auf Temperaturveränderungen in der unmittelbaren Umgebung, wie sie beim Betrieb einer Fußbodenheizung üblich sind.
Parkett auf einer Fußbodenheizung verlegen – dies sollten Sie beachten
Die schwimmende Verlegung von Parkett auf einer Fußbodenheizung behindert den Wärmedurchfluss. Schließlich ist der Boden in diesem Fall nicht fest mit dem Untergrund verbunden. Es entstehen Luftpolster, die die Wärmeübertragung zwischen dem Heizestrich und dem Bodenbelag stark verringern. Die Wärmeleistung der Heizung sinkt, während der Energieverbrauch steigt.
Parkettböden auf einer Fußbodenheizung sollten Sie daher immer vollflächig verkleben, selbst wenn eine schwimmende Verlegung per Klicksystem (z. B. bei Landhausdielen) theoretisch möglich wäre. Dies stellt eine bessere Fixierung des Bodens sicher, wodurch der Holzboden weniger "arbeitet" und eine optimale Wärmeleitung erzielt wird.
Hinweis: Die Vorgehensweise ähnelt der Verlegung von Massivparkett. Für diese anspruchsvolle Arbeit sollten Sie einen professionellen Parkettleger engagieren, um kostspieligen Verlegefehlern vorzubeugen. Der Fachmann ist zudem mit eventuellen Besonderheiten vertraut, die bei der Verlegung über einer Fußbodenheizung in Ihrem Fall gelten können.
Weitere Tipps rund um Parkett und Fußbodenheizung
Geeignete Untergründe
Über einer Fußbodenheizung können sowohl nass eingebrachte Estriche (zum Beispiel Zementestriche) als auch trocken verlegte Estriche (zum Beispiel Spanplatten, zementgebundene Spanplatten) zur Anwendung kommen. Die Restfeuchtigkeit (gemessen nach der CM-Methode) darf bei Zementestrichen 1,8 % und bei Anhydritestrichen 0,3 % nicht überschreiten.
Empfohlene Heizsysteme
Es werden Niedertemperatur-Fußbodenheizungen empfohlen (bei einer Warmwasser-Fußbodenheizung eine Vorlauftemperatur bis 55° C). Die Oberflächentemperatur am fertigen Holzboden darf auch in den Randzonen 29° C nicht überschreiten. Günstige Werte sind 26° C bis 27° C.
Inbetriebnahme der Fußbodenheizung
Die erforderliche Wartezeit zwischen der Verlegung des Parkettfußbodens und der Inbetriebnahme der Fußbodenheizung sollten Sie mit dem Parkettleger abstimmen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang insbesondere, dass die Fußbodenheizung mit langsam ansteigenden Temperaturen von nicht mehr als 5° C je Tag in Betrieb genommen wird.
Fugenbildung von Parkett auf einer Fußbodenheizung minimieren
Während die Fußbodenheizung eingeschaltet ist, befindet sich sehr trockene Luft direkt über der Holzoberfläche. Das Holz gibt Feuchte an die Umgebung ab und stellt so seine natürliche Haushaltsfeuchte wieder ein. Durch die Abgabe von Feuchtigkeit schrumpft der Holzboden, was sich in Fugen zwischen den Stäben bemerkbar macht. Diesem Effekt können Sie entgegenwirken, indem Sie einen Luftbefeuchter einsetzen.
Muster und Sichtbarkeit von Fugen
Eine spätere Fugenbildung am fertigen Holzboden ist bei einigen Verlegemustern – wie Mosaik- oder Tafeloptik – durch den Wechsel der Faserrichtung und kürzere Einzelelemente weniger auffällig. Bei riemenartig verlegtem Parkett und langen Einzelelementen (zum Beispiel Schiffsboden) sind die Fugen hingegen eher zu sehen.
Parkett und Teppich auf einer Fußbodenheizung
Um Schäden am Holzboden und einen Anstieg der Heizkosten zu vermeiden, sollten keine Teppiche auf Parkett über einer Fußbodenheizung gelegt werden.
Auf das gesamte Raumklima achten
Für Ihr Wohlbefinden und die Behaglichkeit in Ihrem Zuhause spielt das allgemeine Raumklima eine wichtige Rolle. Ideal ist eine Raumtemperatur von circa 21° C und eine relative Luftfeuchte von etwa 50 % bis 60 %. Dies ist auch für die Werterhaltung der Fußböden und zur Vermeidung elektrostatischer Auf- und Entladungsvorgänge von Vorteil.
Fazit
Die Kombination aus Parkett und Fußbodenheizung maximiert den Wohnkomfort in Ihrem Zuhause. Da das Naturmaterial im Vergleich zu Vinylboden und anderen Belägen jedoch stärker auf Temperaturschwankungen reagiert, ist nicht jede Parkett-Art für diesen Verwendungsbereich geeignet.
Grundsätzlich geeignet sind Massivparkett und Mehrschichtparkett aus Eiche, Nussbaum, Räuchereiche, Bambus und anderen ruhigen Hölzern. Beläge aus Ahorn, Buche und weiteren Holzarten mit einem starken Quell- und Schwindverhalten sollten Sie hingegen meiden.
Die geringste Fugenbildung weist Fertigparkett auf, sodass unsere Empfehlung für das ideale Parkett auf einer Warmwasser-Fußbodenheizung zu dieser Variante tendiert. Für eine optimale Wärmeübertragung müssen Sie jedoch auch diesen Belag vollflächig verkleben. Engagieren Sie hierfür im Idealfall einen erfahrenen Parkettleger.
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