Vinylboden raumübergreifend verlegen

- so gelingt es ohne Dehnungsfuge

Inhaltsverzeichnis

Einer der größten Vorteile von Vinylboden ist seine Flexibilität in Bezug auf den Einsatzbereich. Bei Auswahl des richtigen Modells können Sie den pflegeleichten, langlebigen und angenehm fußwarmen Belag in allen Wohnräumen sowie in der Küche und sogar im Badezimmer verlegen.

Wie Sie mit einem nahtlosen Übergang ohne Dehnungsfuge zwischen den unterschiedlichen Räumen ein harmonisches Gesamtbild schaffen, erfahren Sie hier.

Was ist eine Dehnungsfuge bei Vinylboden und warum ist sie wichtig?

Ähnlich wie ein natürlicher Parkettboden reagiert Vinyl ebenfalls auf die Umgebungsbedingen im Raum, wenn auch in geringerem Maße. Vor allem bei Wärme-Einwirkung, die beispielsweise durch direkte Sonneneinstrahlung oder eine Fußbodenheizung entsteht, dehnt sich der Kunststoffbelag aus. Eine sogenannte Dehnungsfuge bietet den Bodendielen genug Spielraum in diesen Momenten.

Der Zweck der auch als Dilatations- oder Bewegungsfuge bezeichneten Lücke ist, ausreichend Abstand zwischen dem Belag und unbeweglichen Bauteilen herzustellen. Andernfalls würden die Dielen während der Ausdehnung gegen die Wände, Heizungsrohre und andere Objekte stoßen und sich hochschieben. Eine Dehnungsfuge im Vinylboden verhindert die Wellenbildung und trägt somit zur Langlebigkeit des Belags bei.

Hinweis: Wie stark Vinyl auf die Umgebungsbedingungen reagiert, hängt vom Anteil an Polyvinylchlorid (PVC) in den Dielen ab. Je mehr PVC enthalten ist, desto stärker „arbeitet“ der Kunststoffbelag. Entsprechend benötigt Massivvinyl mehr Bewegungsfreiheit als SPC-Vinyl (auch Rigid-Vinyl genannt), das über einen geringeren PVC-Anteil verfügt.

Klick-Vinyl ohne Dehnungsfuge verlegen – die Grundvoraussetzungen

In Bezug auf die Dehnungsfuge ist zwischen dem Abstand zur Wand entlang der Seitenränder und der im Raum verlaufenden Lücke zu unterscheiden. Letztere wird bei der Vinylboden-Verlegung über mehrere Räume hinweg meist im Türbereich eingeplant.

Dies ist insbesondere auf großen Flächen wichtig, da die Bewegungsintensität des Bodens bei auftretender Wärme parallel zur Materialmenge steigt. Und: Im Fall von schwimmend verlegtem Klick-Vinyl ist es auch die reguläre Begehung, die den Boden in weitläufigen Verlegebereichen in Bewegung versetzt.

So wichtig die im Raum verlaufende Dehnungsfuge auch ist – sie ist trotz des kaschierenden Abdeckprofils zu erkennen. Mit der richtigen Vorgehensweise können Sie auf diesen optischen „Störfaktor“ verzichten, um ein nahtloses Gesamtbild sicherzustellen. Dies ist allerdings nur möglich, wenn die zusammenhängende Fläche gemäß Verlegeanleitung nicht überschritten wird.

Den Vinylboden vollflächig zu verkleben, ist für die Verlegung ohne Dehnungsfuge die beste Option. Bei dieser Methode sind die Bodendielen fest mit dem Untergrund verbunden, was ihre Bewegungsfreiheit stark einschränkt. Falls Ihnen jedoch eine unkomplizierte DIY-Verlegung wichtig ist, können Sie alternativ ein geeignetes Klick-Vinyl wählen und es schwimmend verlegen.

Voraussetzungen für die raumübergreifende Klick-Vinyl-Verlegung ohne Dehnungsfuge:

  1. Die gesamte Verlegestrecke darf nicht länger als 15 m sein. Raumübergreifend ist dennoch immer eine Dehnungsfuge zwischen den Räumen zu empfehlen.
  2. Wählen Sie einen bewegungsarmen Vinylboden mit geringem PVC-Anteil wie Vinyl mit SPC-Hardcore-Träger.
  3. Stellen Sie sicher, dass keine Dehnungsfuge im Untergrund vorgegeben ist, denn diese müssen Sie bei der Vinylverlegung zwingend übernehmen.

Hinweis: Die raumübergreifende Verlegung von Vinyl ohne Dehnungsfuge bezieht sich lediglich auf die Fuge, die über die Fläche verläuft. Einen angemessenen Abstand zu allen Wänden von mindestens 10 mm (je nach Raumgröße) müssen Sie hingegen immer einhalten.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Klick-Vinyl-raumübergreifend verlegen

Stellen Sie zunächst sicher, dass der von Ihnen gewählte Belag für die geplanten Einsatzbereiche geeignet ist. Die robusten, äußerst festen Modelle mit SPC-Träger bieten Ihnen in dieser Hinsicht reichlich Flexibilität. Sie eignen sich als Vinylboden für das Badezimmer, für die Küche und für alle Wohnräume.

Wichtig: Legen Sie die geschlossenen Vinylpakete vor der Verlegung in die Mitte des Raums und erlauben Sie dem Belag, sich 48 Stunden lang zu akklimatisieren. Die Zimmertemperatur sollte zwischen 18 °C und 28 °C liegen. Stapeln Sie nicht mehr als fünf Pakete aufeinander.

Untergrund vorbereiten

Ein wichtiges Kriterium bei der Wahl zwischen Klick-Vinyl oder Klebe-Vinyl ist, wie anspruchsvoll die Untergrundvorbereitung ist. Die schwimmende Verlegung von Vinylboden mit Klicksystem verursacht deutlich weniger Aufwand, sodass dieser vorbereitende Schritt schnell erledigt ist. Dank der Lücke zwischen dem Belag und dem darunterliegenden Boden werden kleinere Höhenunterschiede im Untergrund kaschiert. Sie müssen lediglich sicherstellen, dass dieser trocken, sauber, tragfähig und rissfrei ist.

Den Vinylboden nahtlos über zwei Räume verlegen

Anders als bei Klebe-Vinyl liegt das Pendant mit praktischem Klicksystem nur auf dem Untergrund auf. Um der Feuchtigkeitsbildung unter dem Belag vorzubeugen, müssen Sie daher eine Dampfsperre auslegen. Die schützende PE-Folie ist jedoch nur bei der Verlegung auf mineralischem Untergrund nötig (z. B. Estrich).

Die bei Klick-Vinyl eigentlich erforderliche separate Dämmmatte zur Minderung des Tritt- und Gehschalls benötigen Sie im Fall von SPC-Vinyl nicht. Alle entsprechenden Modelle in unserem Sortiment verfügen bereits über eine integrierte Trittschalldämmung.

Dieses Werkzeug benötigen Sie zur raumübergreifenden Klick-Vinyl-Verlegung:

  1. SPC-Vinyl mit Klicksystem
  2. Vinylschneider
  3. Zollstock und Bleistift
  4. Abstandskeile
  5. Gummihammer und Schlagklotz
  6. Sockelleisten
  7. Füllschnur und Silikon

So gehen Sie bei der Verlegung vor

 
Schritt 1
Verlegebereich ausmessen und Vinyl zuschneiden

Legen Sie zunächst die gewünschte Verlegerichtung fest. Anschließend nehmen Sie den Zollstock zur Hand und messen die Räume genau aus, in denen Sie den Vinylboden verlegen möchten (sofern nicht bereits im Rahmen des Kaufs geschehen). Beziehen Sie hierbei auch den meist schmaler verlaufenden Übergangsbereich zwischen den zwei Zimmern mit ein.

Markieren Sie die SPC-Vinylplanken mit einem Bleistift und schneiden Sie sie mithilfe einer Vinylschneidemaschine oder einem Cuttermesser auf die nötige Länge zu. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Dielen in aneinandergrenzenden Reihen einen Versatz von mindestens 40 cm aufweisen müssen.

Tipp: Nummerieren Sie die Dielen auf der Rückseite, damit Sie während der Verlegung nicht durcheinanderkommen.

 
Schritt 2
Vinylplanken verlegen und zusammenklicken

Sobald alle Dielen auf die erforderliche Länge gekürzt sind, platzieren Sie zunächst die Abstandskeile entlang der Wände. Anschließend können Sie mit der eigentlichen Verlegung des Bodens beginnen.

Starten Sie zur raumübergreifenden Verlegung von SPC-Klick-Vinyl an einer Wand des ersten Zimmers, unter Berücksichtigung der zuvor festgelegten Verlegerichtung. Legen Sie den Boden nun Diele für Diele an den Kanten aneinander und drücken Sie leicht nach unten, damit das Klicksystem einrastet.

Klopfen Sie mit dem Gummihammer und Schlagholz vorsichtig nach, um die Verbindung zu fixieren. Beginnen Sie in der nächsten Reihe mit dem Reststück der vorangegangenen Verlegereihe und fahren Sie so fort, bis der Boden auf der gesamten Fläche beider Räume verlegt ist.

Hinweis: Obwohl SPC-Vinyl mit Klicksystem äußerst stabil ist, stellt die Verbindung an den Kanten einen Schwachpunkt dar. Verlegen Sie Klick-Vinyl daher nur bis vor Küchengeräte, massive Arbeitsplatten und andere sehr schwere Objekte mit punktueller Belastung. Falls Sie den Boden auch unter Einrichtungsgegenständen mit großer Last verlegen möchten, ist Klebe-Vinyl die bessere Wahl.

 
Schritt 3
Abstandskeile entfernen und Wandfugen versiegeln

Entfernen Sie die Abstandskeile entlang der Wände. In einem abschließenden Schritt ist es wichtig, die dort verlaufenden Fugen zu verschließen. Platzieren Sie hierfür eine locker sitzende Füllschnur in der Lücke und füllen Sie den Bereich anschließend mit wasserfestem Silikon auf.

So sind die Fugen optimal vor Schmutz und Feuchtigkeit geschützt, ohne die Bewegungsfreiheit des Vinylbodens zur Wand hin einzuschränken. Nun müssen Sie nur noch die Sockelleisten (wieder) anbringen, bevor Sie Ihren neuen Belag zum ersten Mal begehen können.

Klick-Vinyl ohne Dehnungsfuge: Tipps für ein perfektes Endergebnis

Obwohl Rigid-Vinyl mit etwas handwerklichem Geschick und dem richtigen Werkzeug leicht selbst zu installieren ist, erfordert die raumübergreifende Verlegung ohne Dehnungsfuge Sorgfalt und Präzision. Mit den folgenden Tipps vermeiden Sie die typischen Fehler:

  1. Verwenden Sie während der Verlegung Abstandshalter entlang der Wände, um einen gleichmäßigen Abstand zwischen den Stirnseiten der Vinyldielen und der Wand sicherzustellen.
  2. Halten Sie auch im Übergangsbereich von einem zum anderen Raum den Mindestabstand von mindestens 10 mm zur Wand beziehungsweise zum Türrahmen ein.
  3. In Bezug auf die Dehnungsfuge sollten Sie unbedingt die spezifischen Herstellerhinweise für den gewählten Vinylboden beachten, denn diese Angaben sind maßgeblich.

Gut zu wissen: In quadratischen Zimmern mit geraden Wänden ist die raumübergreifende Verlegung von Klick-Vinyl ohne Dehnungsfuge leicht. Den Belag in zwei angrenzenden, verwinkelten Räumen mit schräg verlaufenden Wänden zu installieren, kann hingegen kniffelig sein. Überlegen Sie in diesem Fall gut, ob Sie die Arbeit nicht lieber in die Hände eines Profis geben.

Fazit

Die raumübergreifende Verlegung von Vinyl ist ohne Dehnungsfuge möglich, sofern der darunterliegende Untergrund keine Fuge vorgibt und die Verlegestrecke 15 m nicht überschreitet. Bei der raumübergreifenden Verlegung von Klickvinyl ist zwischen den Räumen dennoch immer eine Dehnungsfuge empfehlenswert. Obwohl die vollflächige Verklebung von Vinyl hierfür die ideale Option ist, können Sie die nahtlose Optik auch mit schwimmend verlegtem Klick-Vinyl erzielen.

Wählen Sie hierfür ein Klick-Vinyl mit SPC-Träger, da dieses dank des extrem harten Kerns deutlich formstabiler ist als andere Vinylboden-Arten. Doch selbst bei der Wahl dieses bewegungsarmen Modells ist eine präzise Verlegung unerlässlich, wenn Sie auf die Dehnungsfuge zwischen den Räumen verzichten möchten. Orientieren Sie sich hierbei an unseren einfachen Tipps.

Bedenken Sie: Einen angemessenen Abstand zu allen Wänden von mindestens 10 mm müssen Sie auch bei dieser nahtlosen Verlegung über mehrere Räume hinweg immer einhalten.

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