Die Verlegerichtung von Parkett Landhausdielen, Vinylboden oder Laminat unterstreicht gewissermaßen die Wirkung des Raumes. Wird der Boden parallel zur längeren Wand verlegt, so wirkt ein Raum noch länger. Durch eine Querverlegung erzielen Sie den Effekt, dass ein Raum breiter wirkt.
Und woher kennen wir das? Aus der Mode, denn Querstreifen machen dick - so sagt der Volksmund. Modemacher bestärken hingegen die Wirkung von Längsstreifen. Dank der Horizontal-vertikal-Täuschung machen Längsstreifen eher schlank. Wichtig sei es, darauf zu achten, was man bei gestreiften Sachen betonen oder lieber kaschieren möchte. Was in der Modewelt gilt, können Sie in abgewandelter Form auch für das Parkettuniversum anwenden. Will heißen, ob Sie Parkett nun quer oder längs verlegen, ist vorerst gleich. Wichtig ist, was Sie betonen möchten.
Welche Faktoren beeinflussen die Verlegerichtung eines Bodenbelags?
Grundsätzlich werden bei der Verlegerichtung drei Varianten unterschieden:
- in Längsrichtung
- in Querrichtung
- diagonal
Je nach Raumgröße, baulichen Gegebenheiten und Lichteinfall bekommt ein Raum seinen individuellen Charakter.
Raumgröße
Die Größe eines Zimmers kann durch die Verlegerichtung des Bodenbelags optisch bewusst beeinflusst werden. Wird der Holzboden also in Richtung der längeren Seite des Raumes verlegt, wirkt er noch länger. Wird er quer verlegt, wirken sie hingegen breiter.
An sich erzielen auch breite Räume bei Querverlegung mehr Tiefenwirkung, während schmale, lange Flure optisch verkürzt und verbreitert werden - und damit gleichmäßiger erscheinen. Erfolgt dagegen eine Verlegung in Raumrichtung, wird der Raum zusätzlich "gestreckt".
Neben der Verlegerichtung beeinflussen auch die Abmessungen der Parkettelemente bzw. die Parkettart die optische Größe der einzelnen Räume.
Es gilt folgendes Prinzip: Je größer die Parkettteile, desto kleiner der Raum.
Sollen kleine Räume optisch vergrößert werden, sollte ein kleinformatiges Parkett verlegt werden.
Licht
In Wohnräumen mit Fenstern spielt auch das Zusammenspiel von natürlichem Lichteinfall und Verlegerichtung des Bodens eine Rolle für die Raumwirkung. Wird der Bodenbelag in Richtung der primären Lichtquelle verlegt, wird das Licht optisch zur Raummitte gelenkt und bricht sich weniger, sodass Fugen im Parkett kaum sichtbar sind.
Erfolgt die Verlegung dagegen quer zur Lichtquelle verlegt, erscheinen diese nicht nur breiter, sondern auch Fugen, Stöße und Maserungen des Holzes werden durch die Lichtbrechung stärker ausgeprägt.
Soll das charakteristische Aussehen des Parketts bewusst unterstrichen werden, empfiehlt sich daher die Querverlegung, soll es dezenter bleiben, ist die Längsverlegung die bessere Wahl. Zu beachten ist auch, dass bei einer Querverlegung des Parketts nicht nur die Textur des Holzes unterstrichen wird, sondern auch Unebenheiten oder mögliche Gebrauchsspuren Ihres Parketts stärker sichtbar werden.
Bauliche Gegebenheiten
Auch Wände und Decken sowie die Richtung von Tragbalken können einen Einfluss auf die optimale Verlegerichtung des Bodens haben.
Wenn sich unterschiedlich verlegte Elemente kreuzen, wirkt der Raum unruhig, was sich wiederum negativ auf die Wohnatmosphäre auswirken kann. Daher sollten unterschiedliche Verlegerichtungen grundsätzlich vermieden werden.
Gut zu wissen: um die bei schwimmender Verlegung erforderlichen Dehnungsfugen berücksichtigen zu können, sollte bei der Wahl der Verlegerichtung darauf geachtet werden, dass der Boden über Türschwellen hinausragt, sondern in jedem Zimmer einzeln verlegt wird.
Landhausdielen aus Holz, Vinyl oder Laminat quer oder längs verlegen?
Beispielsweise können Sie einen schmalen Raum optisch verbreitern, in dem Sie Landhausdielen quer verlegen. Verlegen Sie Dielen in einem länglich geschnittenen Raum ebenfalls längs, unterstreichen Sie die natürliche Raumform.
Bei Zimmern mit nur einer Lichtquelle (Fenster) können Sie durch die Verlegeart die Wirkung des Lichtes beeinflussen: Es scheint, dass Dielen, die in Richtung der Fenster verlegt werden, das Tageslicht in den Raum tragen.
Richten Sie Ihren Dielen quer zum Licht aus, bricht der Lichteinfall deutlicher an den Fugen und sie sind besser zu erkennen. So verleihen Sie dem Raum mehr Tiefe.
Aber auch Verlegemuster können Räume optisch beeinflussen. So verlängert Fischgrätparkett den Raum, wenn es längs verlegt wird und verbreitert ihn optisch, wenn es quer im Raum liegt. Kleine Verlegemuster in Form von Mosaikparkett vergrößern kleine Zimmer, während Muster, gefertigt aus Stabparkett einen Raum kleiner wirken lassen.
Abbildung: Optische Wirkung
Ist die Parkett Verlegerichtung nur eine Geschmacksfrage?
Neben der Wirkung, die durch eine längs oder quer verlaufende Verlegerichtung verursacht wird, nehmen die Raumgröße und die notwendigen Dehnungsfugen Einfluss auf das Verlegen. Dehnungsfugen sind grundsätzlich notwendig. Sie geben dem Parkett Raum, sich den unterschiedlichen Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten anzupassen. Mit Dehnungsfugen verhindern Sie, dass sich Ihr Parkettboden hebt oder bricht.
Gut zu wissen: Falls Sie Ihren Parkettboden vollflächig verkleben möchten, beachten Sie vorab bitte, wo der Estrich Dehnungsfugen aufweist. Genau dort müssen Sie auch im Parkett eine Dehnungsfuge einplanen. Bei größeren Räumen und bspw. l-förmigen Zimmerformen sind zusätzlich Trennfugen sinnvoll. Achten Sie vor Kauf auf die Angaben des Herstellers oder lassen Sie sich durch unsere Bodenexperten beraten.
Wie Sie gelesen haben, sind längs oder quer verlegte Böden nicht nur eine optische Frage, sondern auch eine logische Konsequenz Ihrer baulichen Ausgangssituation, so wie in der Modewelt ;-). Sollten Sie weitere Fragen haben oder einen Tipp für einen kompetenten Parkettleger benötigen, dann zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren.
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